Infos & Tipps
- Im Rahmen des DACHS Projektes entstand eine aktuelle Definition von Ergotherapie
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»Leben, Arbeiten und Lieben sind eigentlich eins.«
(Vincent Van Gogh)
Begleiten wir ein Kind, das gerade eine Gurke von seiner Hülle befreit beim Entdecken:
Ein dunkelgrünes, langes „Teil“ verändert seine Farbe und zeigt eine hellgrün-weißliche Färbung, wenn man
die oberste Schicht entfernt. Entfernen kann man diese entweder der Länge nach – aber auch der Breite nach
lässt es sich versuchen – wohl nicht ganz so einfach wie zuvor längs gerichtet. Dabei lässt sich dieser
grüne Gegenstand von rechts nach links schälen (oder aber umgekehrt) – genauso von oben nach unten – oder
aber zum eigenen Körper hin – je nachdem, wie er gehalten bzw. positioniert wird.
Allein auf diese Weise eröffnen sich dem untersuchenden Kind verschiedene Raumrichtungen – immer auch bezogen auf die Unterlage und den eigenen Körper.
Es können auch unterschiedliche Werkzeuge zum Schälen benutzt werden: einen halbkreisförmigen Schäler mit dickem Griff – oder aber einen „traditionellen“, wie ihn schon Oma zum Kartoffeln- und Äpfelschälen verwendet hat; ein Messer – oder auch ein Versuch mit den eigenen Fingernägeln ist möglich – immer beim Ausprobieren überprüfend, was dabei passiert…
Spannend ist auch, dass sich diese Gurke von glatt in glitschig verwandelt, wenn sie geschält wird. Und: dass sich auf zunehmend hellgrünem Hinter-(Unter-)grund die dunkelgrünen Stellen, die noch zu schälen sind, klar abheben. Die Schalen verlaufen zwischen den Metallteilen des Schälers durch – auch eine interessante Entdeckung…
Es gäbe noch vieles dazu zu sagen – doch probieren Sie es doch selbst aus, was diese Entdeckungsreise bzw. diese Untersuchung an Erkenntnissen offenbart!
Wenn Sie mit Ihrem Kind zuhause eine Salatgurke schälen, fördern Sie u.a. folgende Wahrnehmungs- und Erkenntnisbereiche:
- Taktil-kinästhetisch: z.B. durch das Erfahren der Wirkung des Krafteinsatzes beim Andrücken und Entlang-Führen des Schälers auf der Gurke
- Taktil: die veränderte Oberflächenbeschaffenheit der geschälten im Gegensatz zur ungeschälten Gurke
- Raumlage und räumliche Beziehungen: die Positionierung des Schälers in Bezug zur Gurke, das Halten der Gurke in Bezug zum eigenen Körper, die Gurke in Bezug zur Unterlage, die Schale (rundherum) in Bezug zur Gurke, ...
- Visuelle Figur-Grund-Wahrnehmung: das Erkennen der noch zu schälenden Gurkenteile durch das farbliche Unterscheiden von dunkelgrünem Vordergrund und hellgrünem Hintergrund
- u.v.a.m.!
Viel Spaß beim Erkunden, Entdecken, Variieren, Untersuchen, Erkennen,…!
Ihre Mag. Ursula Costa, Ergotherapeutin